Florian Pfister ist ein Berner Komponist, Dirigent und Trompeter, für den das Komponieren für grosse Klangkörper im Mittelpunkt seines Schaffens steht. Fasziniert vom Farbenreichtum einer Big Band, einer Brass Band oder eines Sinfonieorchesters, lässt er Elemente aus dem Jazz, der Klassik und der Blasmusikliteratur in seine Kunst einfliessen. Auszeichnend für seine Sprache als Komponist ist dabei die lyrische Qualität, die, unabhängig von Besetzung und Stilistik, seinem Werk innewohnt.

1998 in Bern geboren, verbringt Florian seine Kindheit im ländlichen Worb, wo er aufgrund seiner damaligen Faszination für Ritter und mittelalterliche Burgen erstmals in eine Trompete hineinbläst. Im Glauben, als echter Ritter müsse man unbedingt das Trompetenspiel beherrschen, legt er sich beim Üben ins Zeug und tritt bald dem lokalen Jugendblasorchester bei.

Erste Bühnenerfahrungen sammelt Florian Jahre später mit der Big Band des Gymnasiums Kirchenfeld, wo er auch seine Leidenschaft für den Jazz und das Komponieren entdeckt. Weil der Traumberuf „Ritter“ die Pubertät nicht überdauert, entschliesst er sich, an der Hochschule der Künste Bern Trompete bei Bert Joris und Ralph Alessi zu studieren.
Der Gewinn eines Hirschmann-Stipendiums erlaubt es dem Berner Musiker daraufhin, sein Wissen mit einem Master in zeitgenössischer Komposition bei Django Bates und Stefan Schulze zu vertiefen.

2023 veröffentlicht Florian sein Debütalbum Into The Abyss. In Zusammenarbeit mit der ukrainischen Künstlerin Oleksandra Gorshevikova, erscheint der Tonträger nicht in herkömmlicher Form als CD, sondern als Hardcover-Buch mit eigens zur Musik gefertigten Illustrationen. Das transdisziplinäre Projekt findet in der Schweizer Jazzszene Anklang und wird unter anderem im Musiù-Cave à Jazz und dem BeJazz-Club aufgeführt. Im selben Jahr gründet der Berner Musiker zudem sein eigenes Jazzorchester, Flo Pfister’s Large Ensemble, und schreibt sein erstes komplettes Konzertprogramm für Big Band. Dieses führt er fortan sowohl mit seiner eigenen Besetzung als auch mit anderen Orchestern, unter anderem der Uptown Big Band aus Bern, auf.

2024 findet Florians Musik erstmals Anklang im Ausland: Im November wird er zum Finale des internationalen Kompositionswettbewerbs Jazz Comp Graz eingeladen. Hier überzeugt er die Jury, darunter John Hollenbeck und Kathrine Windfeld, mit seinem Stück Will-o’-Wisp und gewinnt damit den ersten Preis. Seitdem schreibt der Komponist Musik für unterschiedliche grosse Formationen. Zu den Aufträgen für Jazzorchester kommen nun diverse Kommissionen für Brass Band, Streichquartett und Sinfonisches Blasorchester hinzu.

Neben seiner Arbeit als Komponist ist Florian als Dirigent in der Berner Blasmusikszene tätig. Zusätzlich zu seinen festen Engagements bei der Brass Band Arni-Worb, der Spielgemeinschaft Köniz-Wabern & Belp und dem Posaunenchor Zäziwil leitet er regelmässig Registerproben und bestreitet Gastauftritte mit anderen Orchestern aus der Region.